Verdauungsbeschwerden bei Neugeborenen – Ursachen, Tipps und Osteopathische Behandlungstechniken
- Hoch2wei
- 24. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Verdauungsprobleme sind bei Neugeborenen keine Seltenheit. Viele Eltern kennen die Situation: Das Baby weint scheinbar grundlos, zieht die Beinchen an, hat einen aufgeblähten Bauch oder Schwierigkeiten mit der Stuhlentleerung. Diese Beschwerden können nicht nur für das Kind, sondern auch für die Eltern belastend sein. Doch woran liegt es, dass so viele Neugeborene mit Verdauungsproblemen zu kämpfen haben? Und wie kann Osteopathie helfen?
Ursachen von Verdauungsbeschwerden bei Neugeborenen
Die Verdauung eines Babys ist nach der Geburt noch unreif. Der Magen-Darm-Trakt muss sich erst an die neue Nahrung gewöhnen, und das Verdauungssystem entwickelt sich noch weiter. Die häufigsten Ursachen für Verdauungsprobleme sind:
Unreifes Verdauungssystem: Der Darm ist noch nicht vollständig entwickelt, was zu Blähungen und Koliken führen kann.
Schlucken von Luft: Beim Stillen oder Flaschetrinken kann das Baby Luft schlucken, die im Bauch für Beschwerden sorgt.
Unverträglichkeiten: Manche Babys reagieren empfindlich auf bestimmte Bestandteile der Muttermilch oder Pre-Nahrung.
Kaiserschnittgeburt: Babys, die per Kaiserschnitt geboren wurden, fehlen oft wichtige Darmbakterien, die bei einer natürlichen Geburt aufgenommen werden.
Verspannungen nach der Geburt: Druck im Geburtskanal oder Blockaden im Bereich der Wirbelsäule und des Beckens können die Verdauung beeinträchtigen.
Osteopathische Behandlungstechniken als sanfte Hilfe für die Verdauung
1. Sanfte Mobilisation des Bauches
Durch gezielte, sanfte Handgriffe kann der Behandler die Spannung im Bauchraum lösen und die Darmbewegung unterstützen. Dies hilft dem Baby, Luft und Stuhl leichter auszuscheiden.
2. Lösung von Blockaden in der Wirbelsäule und im Becken
Blockaden im unteren Rücken oder Beckenbereich können die nervale Versorgung des Darms beeinträchtigen. Eine osteopathische Behandlungstechnik kann diese Blockaden sanft lösen und die Verdauung verbessern.
3. Optimierung der Zwerchfellbewegung
Das Zwerchfell spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung. Ist es verspannt, kann dies Blähungen und Unwohlsein verstärken.
4. Unterstützung der Darmflora
Nach einer Kaiserschnittgeburt oder Antibiotikagabe könnte die Darmflora unausgeglichen sein. Eine osteopathische Behandlung kann durch Stimulation der Verdauungsorgane helfen, die Darmfunktion zu verbessern.
Tipps für Eltern zur Unterstützung der Verdauung
Neben der osteopathischen Behandlung gibt es einige praktische Tipps, die Eltern anwenden können, um die Verdauung ihres Babys zu unterstützen:
Bauchmassagen: Kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn können helfen, Blähungen zu lösen.
„Fahrradfahren“ mit den Beinchen: Sanftes Bewegen der Beine kann die Darmtätigkeit anregen.
Tragen in der Fliegerhaltung: Diese Position entlastet den Bauch und hilft Luftblasen im Darm zu entweichen.
Auf das richtige Stillen oder Flasche geben achten: Eine gute Anlegetechnik verhindert, dass zu viel Luft geschluckt wird.
Warme Wickel oder ein warmes Bad: Wärme kann entspannend wirken und die Verdauung unterstützen.
Fazit
Verdauungsbeschwerden sind bei Neugeborenen weit verbreitet, können aber mit sanften Methoden und gezielten Maßnahmen zu Hause gelindert werden. Eine Behandlung kann helfen, Blockaden zu lösen, die Darmfunktion zu unterstützen und das Wohlbefinden des Babys zu steigern. Eltern sollten sich bei anhaltenden Beschwerden professionellen Rat holen, um ihrem Baby bestmöglich zu helfen.