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Der Beckenboden-Check-up

  • Hoch2wei
  • 31. März
  • 2 Min. Lesezeit


Der Beckenboden ist eine zentrale Muskelgruppe, die eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit spielt. Er trägt unsere Organe, stabilisiert die Körpermitte und sorgt für eine gute Kontrolle von Blase und Darm. Doch viele Menschen sind sich unsicher, ob sie ihren Beckenboden richtig ansteuern und aktivieren können. Genau hier setzt der Beckenboden-Check-up an.


Wann sollte man einen Beckenboden-Check-up machen?

Ein Beckenboden-Check-up ist besonders sinnvoll bei folgenden Beschwerden:

  • Blasenschwäche oder Inkontinenz (unwillkürlicher Harnverlust beim Husten, Niesen oder Lachen)

  • Druck- oder Fremdkörpergefühl im Beckenbereich (mögliches Zeichen einer Senkung der Organe)

  • Rückenschmerzen oder Instabilitätsgefühl in der Körpermitte

  • Schmerzen im Beckenbereich, in der Leiste oder im unteren Rücken

  • Probleme mit der Darmkontrolle (z. B. ungewollter Stuhlabgang oder Verstopfung)

  • Sexuelle Dysfunktionen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

  • Vor oder nach einer Schwangerschaft, um die Beckenbodenfunktion zu überprüfen


Spürst du deinen Beckenboden wirklich?

Viele Menschen glauben, ihren Beckenboden bewusst ansteuern zu können – doch Studien zeigen, dass eine große Anzahl von Patientinnen und Patienten den Beckenboden falsch oder gar nicht aktivieren kann. Eine fehlerhafte Ansteuerung kann langfristig zu Beschwerden führen, anstatt sie zu lindern. Hier setzt der Check-up an, um eine gezielte, individuelle Anleitung zu geben.


Wissenschaftlich bewiesen: Gezieltes Training hilft!

Studien belegen, dass eine gezielte Aktivierung und Kräftigung des Beckenbodens effektive Ergebnisse liefert. So zeigte eine Metaanalyse (Dumoulin et al., 2018), dass gezieltes Beckenbodentraining bei Belastungsinkontinenz in 70 % der Fälle deutliche Verbesserungen bringt. Auch bei Organsenkungen und chronischen Schmerzen können gezielte Übungen helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.


Was passiert beim Beckenboden-Check-up?

Ein Beckenboden-Check-up besteht aus mehreren Untersuchungen:


1. Vaginale Tastuntersuchung (optional)

Die manuelle Untersuchung gibt wertvolle Informationen über:

  • Die Kraft des Beckenbodens

  • Das Anspannungs- und Entspannungsverhalten der Muskulatur

  • Spannung oder Verkürzungen der umliegenden Strukturen

  • Organlage

Diese Untersuchung ist besonders hilfreich, um gezielt auf individuelle Probleme einzugehen. Sie wird jedoch nur durchgeführt, wenn die Patientin oder der Patient dem zustimmt.


2. Screening mittels Sonographie

Mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung (Sonographie) kann der Behandler Folgendes analysieren:

  • Bauchwandinstabilitäten (z. B. Rektusdiastase)

  • Die Ansteuerung der richtigen Muskulatur, um eine Instabilität zu verbessern

  • Die Blase und die Lage der Organe in Bezug zur Beckenbodenmuskulatur

  • Mobilität und Stabilität des Beckenbodens

Die Sonographie erfolgt sowohl über die Bauchdecke als auch von

außen über den Damm. Dadurch lassen sich detaillierte Informationen gewinnen, ohne dass ein invasiver Eingriff notwendig ist.


Nice to Know:

Der Check-up kann auch in der Schwangerschaft durchgeführt werden

Nach den ersten drei Schwangerschaftsmonaten kann der Beckenboden-Check-up auch bei werdenden Müttern sinnvoll sein. Dies hilft dabei, die Muskulatur frühzeitig optimal zu unterstützen und Beschwerden vorzubeugen.


Fazit

Ein Beckenboden-Check-up gibt wertvolle Einblicke in die Funktion einer oft vernachlässigten Muskelgruppe. Wer unter Beschwerden leidet oder sich unsicher ist, ob der Beckenboden richtig arbeitet, sollte diese Untersuchung in Betracht ziehen. Denn ein starker Beckenboden bedeutet nicht nur mehr Stabilität, sondern auch mehr Lebensqualität!

 

 

 
 
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